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Mein Bruchsaler Hügelland. Frühling oberhalb des Eichelberges, auf dem Weg nach Obergrombach.
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Karl-Heinz Häcker, Zeichen der Siege - Zeichen der Trauer

Poster. Klicken Sie, um es zu vergrößern.

23. Juni 2011. Erst seit wenigen Tagen auf dem Markt ist Karl-Heinz Häckers Dokumentation über Kriegerdenkmale und Gedenktafeln im Kraichgau, herausgegeben vom Heimatverein Kraichgau e.V. Der Autor betritt hier Neuland, indem er unsere Aufmerksamkeit auf die heute noch sichtbaren Zeichen der fürchterlichen Kriege lenkt, die unsere Heimat heimgesucht haben. Ein Buch gegen das Vergessen, eine umfassende bildliche Darstellung sämtlicher Mahnmale, die heute (noch) im Kraichgau existieren.

Karl-Heinz Häcker, Zeichen der Siege - Zeichen der Trauer - Eine Dokumentation
Heimatverein Kraichgau e.V. Eppingen | Sonderveröffentlichung 36, 2011
360 Seiten, 671 Farbbilder, feste Buchbindung
Mit zwei Karten auf den inneren Buchdeckeln
13 Seiten Tabelle “Einwohnerzahlen und Kriegstote im Kraichgau”
ISBN 978-3-921214-45-9
Im Buchhandel erhältlich: 29,90 Euro und beim Heimatverein Kraichgau e.V.

Buchbestellungen auch direkt bei:

Heimatverein Kraichgau e.V.
Buchversandstelle

E-Mail:
buchversand@heimatverein-kraichgau.de

Buchvorstellung im Rathaus Bruchsal

K.-H. Häcker ludt am 21. Juni 2011 in den Sitzungssaal des Bruchsaler Rathauses, um sein Buch vorzustellen, und mit 60 Teilnehmern war das Echo bei einem so schwierigen Thema riesig. Kraichgau TV führte ein Interview, das auf Landfunker.de zu sehen ist. Die Begrüßung machte Stadtarchivar Thomas Moos, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick fand äußerst lobende Worte, und der Vorsitzende des Heimatvereins Kraichgau e.V. Bernd Röcker sorgte mit seinem Vortrag “Kriegerdenkmale als Ausdruck kollektiver Erinnerung” für die geschichtliche Einordnung.

Die Oberbürgermeisterin zeigte sich gut vorbereitet, stellte die anschauliche Aufbereitung des Buches heraus, mit dem besonders auch der jungen Generation angesprochen werde, für die die Schrecken des Krieges in weiter Ferne liegen.

66 Jahre nach dem Ende des schrecklichsten aller Kriege liegt nun eine umfassende und durchgehend bebilderte Dokumentation vor uns, die die Erinnerung an Trauer und Leid wachhält. Wieso kommt es eigentlich so spät? Jahrzehnte der Geschichtsvergessenheit mussten ins Land gehen. Nur nicht dran rühren und erinnern war oft die Devise.

Drei Jahre hat Häcker an seinem Buch gearbeitet, streifte unermüdlich mit Kamera und Notizbuch durch das Land, sprach mit Gemeindevertretern, Pfarrern, Kirchendienern, Lehrern, Friedhofsbesuchern und Passanten auf der Straße; führte ungezählte Telefonate und schrieb E-Mails ohne Ende - oft bekam er keine Antwort. “Bei uns gibt’s nix!” oder “Unser Bürgermeister ist neu, der kennt sich nicht aus.” In vielen kleinen Gemeinden war das Geschichtsbewusstsein unterentwickelt, in den größeren war die Unterstützung mit Daten und Fakten in der Regel besser, wofür sich Häcker in seiner Rede herzlich bedankte.

Oft war leider festzustellen, dass die Menschen mit dem Begriff “Kriegerdenkmal” nichts anzufangen wussten, oder gar eine Art Kriegsverherrlichung darin sahen. Dies war auch der Grund, wieso nach dem Kriege einige Denkmale zerstört wurden, oder aus dem Ortsbild entfernt wurden, um sie draußen auf dem Friedhof oder in der Aussegnungshalle neu aufzustellen.

Leider werden die Denkmale nicht immer respektvoll behandelt. Sie sind mit Gestrüpp oder Rasen zugewachsen, die Schriftzeichen mit den Namen der Toten sind mit Flechte oder Moos überdeckt - und niemand scheint es zu stören.

Zeichen der Siege, wie es im Buchtitel heißt, sind deutlich in der Unterzahl und beziehen sich auf den Krieg von 1870/71. Ganz überwiegend sind die Zeichen der Trauer aus den Kriegen 1914-18 und 1939-45.

Im Zuge seiner Recherchen kam Häcker zu dem Ergebnis, dass es im Kraichgau 350 Gräber von deutschen Soldaten gibt - viel mehr als erwartet. Die Gräber sind alle aus dem Jahr 1945, als die Soldaten während des Rückzuges fielen. Deutsche Soldatengräber aus der Zeit des ersten Weltkrieges existieren im Kraichgau nicht, da die Soldaten außerhalb Deutschlands fielen.

Insgesamt kommt Häcker im Kraichgau auf über 31.000 Kriegstote. Davon entfallen auf 1870/71 201, auf 1914-18 10.158 und auf 1939-45 20.789 Kriegstote. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl betrug 1939 251.338. Wenn man zu den Kriegstoten die Zahl der betroffenen Familienmitglieder zählt - denn oft handelte es sich bei den Toten um den wesentlichen Ernährer der Familie, auf dem alle Zukunftshoffnungen ruhten - dann wird klar, wieviel Leid, Trauer und Elend die Menschen im Kraichgau, wie auch in Deutschland und den anderen Ländern Europas durch die Kriege zu ertragen hatten.

Umso wichtiger ist es, die Zeichen der Trauer mit Respekt zu behandeln, die kollektive Erinnerung wach zu halten, und die wesentliche Botschaft der Kriegerdenkmale zu beherzigen: Frieden zu halten unter den Menschen.

Insofern ist dies ein wirklich gelungenes Buch, das in seiner wesentlichen Aussage weit über die steinernen Mahnmale hinausgeht. Es schließt eine Lücke, die mehr als sechs Jahrzehnte währte.

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Kleine Geschichte...

 

 

OB Cornelia Petzold-Schick, Bernd Röcker, Karl-Heinz Häcker

Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Bernd Röcker,
Karl-Heinz Häcker (von links)

Auf Tour: K.-H. Häcker und Hajo Rheinstätter vor der Schlosskirche Gochsheim
Buchvorstellung im Rathaus Bruchsal am 21. Juni 2011

Buchvorstellung im Sitzungssaal des Rathauses
Bruchsal am 21. Juni 2011

Auf Tour

Auf Tour: Hajo Rheinstätter und Karl-Heinz Häcker
vor der Schlosskirche Gochsheim

Auf Tour: Häcker und der Kirchendiener in der evangelischen Dorfkirche von Daudenzell. Hinten Gedenktafeln

Sie können die Bilder durch Anklicken vergrößern.
© 2011 Text und Fotos Dieter Müller

Der Kraichgau

Der Kraichgau ist das Hügelland zwischen Odenwald und Schwarzwald. Er bildet keine politische Einheit und besteht heute aus 5 Landkreisen. In der Mitte liegen Sinsheim und Eppingen. Im Norden grenzt er an den Odenwald und schließt Leimen und Aglasterhausen ein. Im Osten ist der Neckar die Grenze, einschließlich Bad Rappenau und Brackenheim. Im Süden liegen Götzingen, Königsbach, Bretten und im Westen Bruchsal und Wiesloch.

Der Heimatverein Kraichgau e.V.

Gegründet wurde der Heimatverein Kraichau e.V. 1972. Seine wichtigsten Ziele sind:

  • Förderung der Heimatforschung und Heimatpflege im ganzen Kraichgau über die Landkreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg
  • Bewahrung und Pflege des Kulturgutes im Kraichgau
  • Schutz unserer Natur, Umwelt und Landschaft
  • Bewahrung des Bewusstseins, dass der Kraichgau eine eigenständige geographische Einheit und eine über Jahrhunderte gewachsene Geschichtslandschaft ist

 

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